Dyskalkulie Zahlenhaufen schmal 1500x300

In der Ergotherapie wird das Zahlen- und Mengenverständnis eines Kindes im Kindergartenalter trainiert. Für die Förderung ab Schulalter, also für das Rechnen, sind Dyskalkulietrainer*innen zuständig. Um auch Volksschulkindern beim Erlernen des Rechnens unterstützen zu können, schloss ich die Ausbildung zur Diplomierten Dyskalkulietrainerin ab.

Hat Ihr Kind Schwierigkeiten beim Rechnen?

Sie können sich gerne telefonisch (0650 / 31 07 210) oder per E-Mail (brigitte.fries@gmail.com) bei mir melden! Gemeinsam können wir besprechen, ob ein Dyskalkulietraining sinnvoll wäre.

Kinder (und Erwachsene) mit Dyskalkulie bzw. Rechenschwäche können sich beispielsweise die Menge einer Zahl (z.B. 7 = ooooo oo) sowie Rechenoperationen ( + – . : ) kaum vorstellen, sich Zahlen weniger gut merken und haben daher Schwierigkeiten, Zusammenhänge beim Rechnen zu verstehen (z.B. wenn 8+10=18, dann ist 8+9= um eines weniger).

Zusätzlich  haben sie häufig Defizite bei der Merkfähigkeit und Aufmerksamkeit, wenn es um Zahlen geht. Die pädagogischen Methoden, mit denen andere Kinder rechnen lernen, führen deshalb bei Ihnen oft nicht zum Erfolg. Das liegt nicht an einer verminderten Intelligenz, sondern an ihrer andersartigen Auffassung und Wahrnehmung von Zahlen und Mengen.

Im Dyskalkulietraining kommen deshalb unterschiedliche Methoden zum Lernen und Kompensieren zum Einsatz, damit dem Kind mit Dyskalkulie Fortschritte beim Rechnen möglich sind.

Ich stelle keine Befunde über Rechenschwäche oder Dyskalkulie aus, die beispielsweise für einen Nachteilsausgleich in der Schule benötigt werden. Wenden Sie sich hierfür bitte an die Schule Ihres Kindes. Es gibt üblicherweise für jede Schule eine(n) Schulpsycholog:in, die/der Austestungen durchführt.

Anzeichen für eine Rechenschwäche oder Dyskalkulie können unter anderem sein:

  • Das Kind hat dauerhaft größere Schwierigkeiten beim Rechnen als seine Klassenkolleg:innen.
  • Es kann sich Zahlen oder Rechenoperationen schlecht vorstellen.
  • Es benutzt zum Rechnen auch in der 2. Klasse fast immer seine Finger, weil es sich die Rechnungen im Zahlenraum bis 10 nicht auswendig merken kann.
  • Das Kind vergisst Gelerntes schnell.
  • Es zeigt aufgrund der häufigen Misserfolge große Unlust/Verweigerung beim Rechnen.

Meistens kann ab Ende der 2. Schulstufe die Diagnose einer Dyskalkulie von einer/m Schulpsycholog:in gestellt werden.

Anzeichen gibt es jedoch meist deutlich früher: Auch Erstklässler:innen werden häufig zum Dyskalkulietraining geschickt. Je eher Schwierigkeiten erkannt und abgefangen werden, desto besser.

Hinweise auf eine Dyskalkulie können sogar bereits ab etwa 4 Jahren entdeckt werden: Es gibt einige mathematische Vorläuferfertigkeiten, die im Vorschulalter von allen Kindern verstanden werden sollten. Sie sind die Grundlage für den Schulstoff der ersten Klasse. Dazu gehört beispielsweise das korrekte vorwärts und rückwärts Zählen bis 10, ein Mengenverständnis der Zahlen, das Erkennen der Würfelbilder und Strategien um Mengen vergleichen zu können. Ergotherapeut:innen und Dyskalkulietrainer:innen können diese Fähigkeiten begutachten und bei Bedarf fördern.

Je früher das Training ansetzt, desto schneller zeigen sich Erfolge.

So können (und sollten) Schwierigkeiten beim Zahlen- und Mengenverständnis bereits im Vorschulalter von Ergotherapeut:innen erkannt und gefördert werden, damit das Kind zum Schulstart die nötigen mathamatischen Vorläuferfertigkeiten mitbringt.

Der Mathematik-Unterricht in der Schule ist aufbauend. Das bedeutet: Wenn ein Kind einen Bereich noch nicht ausreichend verstanden hat bzw. noch nicht gut genug beherrscht, werden sich in Folge dessen weitere Schwierigkeiten bei anderen mathematischen Lerninhalten zeigen. Beim Training wird darauf Rücksicht genommen und häufig bei “Basisfähigkeiten” angesetzt, wie dem Verständnis der Rechenoperationen (+ – . : ) und des Stellenwertsystems (Einer, Zehner, Hunderter, …), beim Automatisieren von Zahlzerlegungen im Zahlenraum 10 oder beim Verständnis und der Anwendung von Rechenstrategien (z.B. Verdoppeln, 9er-Trick, diverse Zehnerübergangsstrategien, etc.). Je früher das Kind Sicherheit in diesen Fähigkeiten erlangt, desto eher können darauf aufbauende Lernziele erreicht werden.

Beim Training werden die Rechenfertigkeiten gefördert, indem an den Fähigkeiten, die das Kind hat, angesetzt wird. Der Fokus wird vor allem auf den Einsatz von Strategien beim Rechnen gelegt.

Um sichtbare Erfolge zu erzielen, ist ein wöchentliches Training über einen Zeitraum von mehreren Monaten notwendig. Zudem sollte zu Hause täglich für einige Minuten geübt werden. Hierfür leihe ich gerne vielfältige Spiele und Materialien zum Üben aus.

Das Training erfolgt in jedem Fall individuell auf die Stärken und Schwächen des Kindes angepasst. Bei der Begutachtung am Anfang des Trainings werden die Bereiche des Rechnens, bei denen das Kind Schwierigkeiten hat analysiert und mittels verschiedener Materialien daran gearbeitet: Als erster Schritt wird immer das notwendige Verständnis z.B. für die verschiedenen Rechenoperationen aufgebaut und als zweiter Schritt werden die häufig benötigten Zahlzerlegungen, Additionen, Multiplikationen etc. soweit geübt, dass sie automatisiert werden. Hierbei kommen auch die für den Erfolg wichtigen Rechenstrategien zum Einsatz.

Wann immer möglich findet das Training in Form von Spielen und Entdeckeraufträgen statt. Das Kind soll Interesse und vielleicht sogar Freude am Rechnen (wieder)erlangen!